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Stefan Höltgen

Wissenschaftlicher Mitarbeiter

Dr. phil. Dr. rer. nat. Stefan Höltgen

Stefan Höltgen

Kontakt:
Abteilung Medienwissenschaft
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
Lennéstraße 1
Raum 3.005
D-53113 Bonn
Telefon: ++49 (0)228-7354424‬
 
Links:
Private Internetseite: www.stefan-hoeltgen.de
 
Kurzlink zu dieser Seite: http://txt3.de/basic
 
 
 
 
 

Kurzbiografie

Stefan Höltgen hat von 1996 bis 2000 Germanistik, Philosophie, Soziologie und Medienwissenschaft an der Friedrich-Schiller-Universität Jena studiert. Von 2003 bis 2008 hat er im Fach Neuere Deutsche Literaturwissenschaft an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn über Medien- und Gewaltdiskurse im authentisierten Serienmörderfilm promoviert (Dr. phil.). Von 2011 bis 2022 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Medientheorien der Humboldt-Universität zu Berlin. Zwischen 2015 und 2020 hat er am Lehrstuhl für Informatik und Gesellschaft der HU Berlin eine Promotion zum Thema Archäologie der frühen Mikrocomputer und ihrer Programmierung absolviert (Dr. rer. nat.). Seit 2022 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fachbereich Medienwissenschaft der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn und betreibt dort ein DFG-finanziertes Forschungsprojekt zur Computerphilologie. Er war Vertretungsprofessor an der Universität Paderborn, Gastwissenschaftler an der Greenwich University und Lehrbeauftragter an verschienen deutschen und internationalen Universitäten.
Er ist wissenschaftlicher Beirat im Oldenburger Computermuseum, Sprecher der Fachgruppe »Informatik- und Computergeschichte« in der Gesellschaft für Informatik e.V. und Convenor der »AG Spiele« im Verband Digital Humanities im deutschsprachigen Raum e.V. Seit 2014 kuratiert er das Vintage Computing Festival Berlin. Es arbeitet nebenberuflich als Medien- und Kulturjournalist und Publizist und schreibt u. a. für die Magazine »Telepolis«, »Spektrum der Wissenschaft« und »Paidia«. Zahlreiche Auftritte auf Tagungen, Workshops, im Radio, Fernsehen und in Internetportalen. Arbeiten als Rezensent, Autor, Herausgeber, Redakteur und Chefredakteur bei Filmzeitschriften, Computerzeitschriften sowie Web- und Diskettenmagazinen.
Seit 2015 ist er Mitherausgeber der Buchreihe »Computerarchäologie«. Von 2017 bis 2022 hat er die Lehrbuchreihe »Medientechnisches Wissen« herausgeben. Stefan Höltgen lebt mit seiner Frau und seinen zwei Kindern in Kassel.

Forschungsprojekt

Computerphilologie. Technische Lektüren der BASIC-Programmierkultur
 
Der Beginner's All-purpose Symbolic Instruction Code (BASIC) galt für mehr als zwei Jahrzehnte als die ›lingua franca‹ der Programmiersprachen. BASIC hat seit seiner Erfindung 1964 nicht nur die Computerprogrammierung für neue Bildungsschichten (vor allem nicht-technischer Provenienz) geöffnet, sondern auch wesentlich zur Entstehung und Entwicklung der Personal-Computer-Ära ab Mitte der 1970er-Jahre beigetragen. Insbesondere im Zeitraum zwischen 1974 (Veröffentlichung des ersten BASIC-Dialekts für Mikrocomputer) und 1991 (der Veröffentlichung des ersten strukturierten BASIC-Dialekts) hat die Programmiersprache durch ihre starke Bezogenheit auf dedizierte Homecomputer-Plattformen und die daraus entstehenden Vielzahl von Dialekten unterschiedlichste internationale Programmierkulturen geprägt. Untersuchungen, die diese Beziehung zwischen den verschiedenen Plattformen, ihren BASIC-Dialekten und den daraus erwachsenden Kulturen (sowie ihren Programm-Outputs) in ihrer Interdependenz analysieren, existieren jedoch bislang nicht. Das geplante Projekt soll diese Forschungslücke schließen und eine plurimethodische Analyse der Programmiersprache BASIC, der auf ihr basierenden internationalen Programmierkulturen sowie der semiprofessionellen und hobbyistischen Nutzungen von BASIC exemplarisch beschreiben. Primäre Forschungsziele des Projektes sind: die Darstellung der Wechselwirkung zwischen Computerplattform, BASIC-Dialekt, Verwendungsweisen und Programmiertechniken; die theoretische Erschließung neuer Quellen für die Computerkultur-Forschung und die Weiterentwicklung der Theorie und Methode der Computerphilologie. Hierzu wird eine Soziolinguistik und Taxonomie der BASIC-Dialekte und ihrer regionalen Proliferation sowie eine Pragmatik und Stilistik der Verwendungsweisen dieser Dialekte am Beispiel der Computerspielprogrammierung entwickelt. Solche, in BASIC programmierte Computerspiele, die als Sourcecodes in Büchern, Zeitschriften, Newslettern und anderen analogen und digitalen Medien publiziert wurden, sollen dafür exemplarisch analysiert werden, weil diese Softwaregattung techniknah an den Plattformen programmiert wurde und das quantitativ herausstechendste BASIC-Software-Genre darstellt. Das Archiv dieser Softwaregattung (und der Textsorte »Programmlisting«) ist wissenschaftlich noch weitgehend unerschlossen und fordert für seine Analyse eine spezifische Methodik: Computerphilologie. Die im Folgenden als Computerphilologie beschriebene Theorie mit ihrem plurimethodischen Ansatz soll für diese Softwaredialektforschung fruchtbar gemacht und damit einen originellen Beitrag zu einer Medienwissenschaft des Computing und der Programmierung erbringen. Der Antragsteller greift hierzu auf seine vorherigen Forschungstätigkeiten in der Literatur-, Kultur- und Medienwissenschaft sowie der Informatik zurück.
 
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